Im Juni trafen sich die Mitglieder der Projektgruppe „Komplexe Geschäftsvorfälle E-Rechnung“ des Forums elektronische Rechnung Deutschlands (FeRD) und des Standards XEinkauf in Berlin nach längerer Zeit zu einer gemeinsamen Sitzung. Wie derzeit andere Zusammentreffen im Kontext der E-Rechnung war auch dieses Treffen vom Diskussionspapier des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) geprägt.
Bevor es an konkrete inhaltliche Fragen ging, wurde die Frage diskutiert, wie das weitere Vorgehen gestaltet werden soll. Als Experten-Gremium mit Vertretern des FeRD und des Standards XEinkauf zur Lösung komplexer Szenarien im Umfeld der E-Rechnung war die Gruppe sich einig, dass auch die komplexen Anforderungen in die Erweiterung des Standards EN16931 einfließen müssen. Demnach wurden mögliche Ansätze diskutiert, wie aus dem zuständigen Normungsausschuss des DIN als neutraler deutscher Standardisierungs-Organisation über öffentliche „Issue-Tracker“ wie beispielsweise GitHub oder die interdisziplinäre AWV-Projektgruppe zum Thema „Rechnungsdaten-Meldesystem“ diese Anforderungen erhoben und eingebracht werden können.
Als Grundlage für die Anforderungen, darin waren sich alle einig, kann eine Liste von mehreren Dutzend Szenarien dienen, die nicht von der europäischen Norm EN16931 abgedeckt werden und bereits im Rahmen der Einführung der verpflichtenden elektronischen Rechnung für Unternehmen in Frankreich identifiziert wurden. Diese wurden kurz zuvor bereits von Cyrille Sautereau, dem Präsidenten des „Forum National de la Facture Electronique et des Marchés Publics Electroniques“ (FNFE-MPE), auf dem E-Rechnungs-Gipfel vorgestellt. Zusätzlich werden alle bisherigen Szenarien, mit denen sich die Projektgruppe im Kontext von Rechnungen an öffentliche Auftraggeber beschäftigt hat, erneut im Kontext von Rechnungen zwischen Unternehmen geprüft.
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